Auf Anregung von Diethelm Rünger, Mitinitiator der Kunst im Grünen in Reipoltskirchen, beschäftigten wir uns intensiv mit der Herstellung eines Lehmbackofens in ursprünglicher Bauart.
Lehmbacköfen kannten schon die alten Römer und die Kelten und sie funktionieren bis heute sehr gut.
Lehm ist ein natürlicher Baustoff (Dreck) und wird mit Gras, Heu oder Stroh versetzt zu Steinen verarbeitet. Diese können dann zum Mauern verwendet werden.
Wenn Lehm feucht wird bekommt er wieder seine Elastizität und wenn er trocken wird – bekommt er eine steinartige Festigkeit und eignet sich daher bestens für die Verwendung im Innenbereich oder wenn er überdacht ist.
So kann er immer wieder neu verwendet / recyclet werden und ist nahezu ewig einsetzbar.
Ein Lehmofen ist wartungsintenstiv und bedarf besonderer Pflege, da sich durch Ausdehnung (Kalt und Warm) Risse im Mantel bilden werden, die immer wieder verschlossen werden müssen.
Nach ein paar Monaten und einigen Backeinsätzen wird er so fest sein, dass er nicht mehr reißen dürfte.
Für den Backofenboden sollte man unbedingt glatten gebrannten Schamottestein verwenden, damit die Backware nicht am Boden kleben bleibt.
Zur Herstellung der Mauersteine, die auch mit Lehm vermauert werden, benötigt man Lehm und Stroh oder trockenes Gras, weicht beides ein und vermengt es im Verhältnis 1:4 bis 1:5.
Gut durchkneten, hierzu kann man mit den Füssen oder den Händen die Masse durchkneten und verfestigen.
Sicherlich auch ein großer Spaß für die Kinder.
Das Lehmgemisch wird dann in vorbereitete Formen gepresst und nach unten heraus gedrückt und auf Dielen zum trocknen, in der Sonne, gelagert. Ideale Bauzeit Frühling bis Sommer. Für einen Ofen mit einer Grundfläche von einem Quadtratmeter benötigt man schätzungsweise 200 Steine.
Nach etwa einer Stunde hat man einen in sich festen, aber noch feuchten Stein der sich bereits vermauern lässt.
Lehm ist kostengünstig zu beschaffen, umweltfreundlich und natürlich – Für unser Projekt haben wir den Lehm aus Reipoltskichen erhalten, der einmal Teil der Kunst im Grünen war. So findet er wieder eine Verwendung.